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Sollte die Technik je versagen, darfst du das Internet befragen. Diesen "Maltag 9" der "Traumpflanze" (sie zu malen erforderte 13 Maltage) wählte ich als Film aus für meine Kunstausstellung: 17´39 Minuten lang, mit allerlei Kunst-Theorie. Aber dem Malvorgang lässt sich auch in diesem Film zuschauen, ohne dass man dem Künstler beim Plaudern zuhört.                    
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Kommentar zur Traumpflanze: "Skurrile Erfindungen purzeln umeinander und ergeben einen gemalten Groß-Organismus".

Der Film wurde in der Kunstausstellung "traumjahr.de" im Rathaus Honau 2022 in stetiger Wiederkehr an die Wand geworfen. Besucher mussten sich beim Hineingehen in den Ausstellungsraum durch den Lichtkegel des Projektors bewegen. Vorsichtshalber forderte ich mit zwei Schildern extra dazu auf: "Beweg dich durchs Licht des Projektors. Du hat hier gar keine andere Wahl."

 

So gut wie alle Besucher liefen weiter in den Ausstellungsraum hinein. Sie begannen mit dem Durchmustern meines Verkaufsstandes rechts von der Eingangstür und traten dann näher an meine großen "Traumgestalten" heran. Dabei liefen sie in das Licht meines Projektors hinein. Fast niemand behielt den kompletten "Respekt vor der Kunst" bei, wie er in Museen zelebriert wird ("Nicht anfassen! Meter-Abstand! Drumherumlaufen!"). Denn für den vollen Respekt fehlte der Platz. Von ganz rechts nach ganz links musste eben der Lichtkegel des Projektors den Raum durchleuchten, damit das Filmbild ordentlich groß wurde. Im Foto unten musste ich mit Kontrastverstärkung arbeiten, damit Grafik-Projektion und Künstler zugleich zu sehen sind.

Der Film wurde von Erwachsenen wenig beachtet. Sie bevorzugten das Betrachten der konkreten, unbewegten Angebote. Die Kinder hingegen pendelten beim Ausmalen der Traumpflanze zwischen ihrem Malen und einem Zuschauen, wie ich denn im Film die Striche zog. "Ich male gerade das Ding bunt, das du im Film zeichnest" hörte ich oft als Kommentar.

Meine Stimme, die ja quer durch mein Zeichnen den Zeichenvorgang kommentiert, war zumeist als leise murmelnde Stimme im Raum durchaus erwünscht. Sie schuf Atmosphäre - so etwas muss man konkret erproben, vorher bleibt es unklar :-)

Die Dinge, die in einer Ausstellung funktionieren, erklären sich in der Praxis. Meine Vorplanung stellt nur die Angebote bereit ("kein Ton zum Film, leiser Ton, mithörbarer Ton, Kopfhörer mit separatem Hörangebot"). Ich mag diese Überraschungen, die sich beim Test mit Publikum einstellen und dann zumeist selbst erklären.

Ein  Junge als Besonderheit bat: "Mach mal den Ton laut". Okay, ich drehte ein wenig auf. Er setzte sich vor den Lautsprecher des Projektors und hörte die ganzen 18 Film-Minuten, oft ohne Blick zum Film, zu, was ich da zu erzählen hatte. Eine Nähe zur Audio-Märchen-Kassette tauchte da auf - na sowas. Ich freute mich über den Ausnahme-Zuhörer.