Insel

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Inseln ermöglichen eine gewisse Isolation. Kann ein Insel-Volk isoliert bleiben heutzutage?

„Sentinel“ ist die vermutlich inseligste Insel der Welt - ihre Bewohner inseln sich ein. Sie wissen nichts über uns andere Menschen auf der Erde. Ja, das gibt es 2022 noch. Hinreisen verboten. Vom Satelliten aus schauen wir drauf:

Der Anblick dieses Inselchens - ja, ich habe es aufgehübscht; das Original-Satellienfoto ist düsterer - lässt mich von einem Seitenthema da hin fliegen:

Ein Symbol für den Versuch, die ganze Welt zu kolonialisieren, ist die Coca-Cola-Flasche oder -Dose. Ich erinnere mich an ein Foto von Steinzeit-Menschen aus dem Dschungel Borneos: Aus Coca-Cola-Dosen-Teilen hatten sie sich Nasenschmuck gemacht. Und es gibt dieses Film "Die Götter müssen verrückt sein", bei dem eine Coca-Cola-Flasche in die Kalahari fällt.

In meinem Atelier gibt es echt und gerne ein Dutzend malerischer Getränkedosen. Ich mag die Dinger wie die Eingeborenen von Borneo. Aber ich vermeide zumindest CC. Und es gibt bei mir Sirupe und Limonaden. Aber eben nicht CC.

Ein US-Amerikaner, der sich nach dem Jahr 2000 auf die Insel "North Sentinal Island" gegen alle Warnungen schmuggelte, um für das Christentum zu missionieren, wurde getötet. Das war es dann auch an neueren Missionierungsversuchen.

Plattzumachen versuchten die Kolonialisten die Insel mehrfach, als Kokosplantage. Die Insel gehört formal zu Indien. Sie ist seit 1996 Sperrgebiet. So wie es aussieht, sind die darauf in Gruppen zwischen 8 und 12 Menschen lebenden etwa hundert Personen die letzten Menschen auf der Erde, die kein Coca Cola kennen. Weil sie mit Pfeil und Boden auf alles schießen, was von außen kommt, sogar auf Lock-Geschenke, die am Strand abgelegt werden. Die Pfeilspitzen sind allerdings aus Metallteilen, die sie von Schiffswracks holen. Es besteht die Vermutung, dass die Inselbewohner nicht mal Feuer selbst entzünden können.

Kann ich auch nicht. Ich brauche ein Feuerzeug. Mein Atelier war in zweieinhalb Jahren Corona-Lockdown 2020-22 eine Insel. Sehr vorsätzlich arbeitete ich darin in Quarantäne. Ich erklärte das Atelier zum "Traumraum" und verlor mich in Einzel-Menschen-Produktionen. Seitdem winke ich den Sentinelesen zu.

Im Gegensatz zu den Sentinelesen bin ich allerdings heftig kolonialisiert in Deutschland. Das finde ich auch gut, soweit es sich um ärztliche Betreuung, Läden mit Lebensmitteln, Strom, fließend Wasser, neuzeitliche Heizung, Sperrmüll für Möbelfunde und Säcke voller kaum getragener Kleidung, die zum Wegwurf gebracht werden sollen, handelt. Diese Aufzählung zeigt mit ihrem Ausrutscher ins Recycling: Eine Reihe von Kolonisationsversuchen, z.B. für Smart Home, Playstore und Europa-Park, versuche ich zu umgehen.

Im Prinzip habe ich dieses "North Sentinal Island" schon im Juli 2021 beim Erstellen einer Insel-Foto-Grafik-Montage halluziniert. Recherchiert "Gibt es noch Leute, die imstande sind, die herrschende Zivilisation zu ignorieren?" habe ich "Sentinel" etwa ein Jahr später.

20.1.2022

Der Autor obiger Karte ist angeblich unbekannt. Sie lagert auf https://www.flickr.com/photos/evsmap/1732160137/sizes/o/ :
Ein kleiner runder Erdfleck, nicht sonderlich paradiesisch.
So heiß, dass die Menschen dort nackig sind.